Zugübung des Löschzug 2

Meldung vom

Am Montag, dem 31. August 2015 probte der Löschzug 2 der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Rheinbach in der Gymnasiumstraße in Rheinbach den Ernstfall. Die Übungslage: ein Kellerbrand mit Menschenrettung.

Ein bis dahin bewohntes Einfamilienhaus aus dem Jahr 1980 war erst ganz frisch frei geworden und soll schon in den nächsten Tagen für einen größeren Neubau abgerissen werden. Einer realistischen Einsatzübung standen somit keine Gründe entgegen.
Bei der Alarmierung der Feuerwehrleute hieß es: „Kellerbrand, Gynasiumstraße mit vermutlich noch mehreren Personen im Gebäude“.

Beim Eintreffen der drei Löschgruppen hatte der „Zugführer vom Dienst“ die Lage bereits erkundet. Im Keller brannte vermutlich eine Waschmaschine. Dies führte zu extremer Verrauchung des ganzen Gebäudes. Der Hausbesitzer mit seinen beiden Söhnen stand im Dachgeschoss am Fenster. „Wir kommen nicht mehr runter, das Treppenhaus ist total verqualmt!“
Der Raum, wo die drei sich aufhielten, war aber bisher frei von Rauch. Große Sorge machte sich der Familienvater aber wegen „Oma Gretel“, die bettlägerig in ihrem Zimmer im Erdgeschoss liege.

Daraufhin setzte der Zugführer die zuerst eintreffende Löschgruppe Neukirchen zur Rettung der alten Dame ein. Die nächsteintreffende Löschgruppe Queckenberg wurde mit der Rettung der drei Personen aus dem Dachgeschoss über eine Leiter beauftragt. Zeitgleich traf auch die Löschgruppe Hilberath ein und erhielt als Einsatzauftrag die Bekämpfung des Brandes im Keller.

Die Gymnasiumstraße war im Ausnahmezustand. Wegen der Feuerwehrfahrzeuge war kein Durchkommen und die Feuerwehr sperrte das Teilstück komplett. Zahlreiche interessierte Beobachter aus der Nachbarschaft säumten den Fußgängerweg.
Der Einsatzleitwagen (ELW 1) der Feuerwehr Rheinbach protokollierte den Übungsablauf für die spätere Übungsauswertung. Ein Rettungswagen des Malteser-Hilfsdienstes sowie die Polizei Rheinbach unterstützten zusätzlich.

Oma Gretel, dargestellt von einer lebensgroßen Übungspuppe, machte sich bei Ihrer Rettung vor allem große Sorgen wegen ihres Hündchens „Waldi“. Daher musste der Atemschutztrupp der Neukirchener nach der Rettung der alten Dame sofort noch mal ins Erdgeschoss zur Suche des Hundes. Er wurde wohlbehalten in der Küche gefunden und ebenfalls gerettet. Da es nur ein Plüschhund war, hatten ihm die mit Disconebel erzeugten „Atemgifte“ nichts anhaben können.
Die Löschgruppe Queckenberg rettete den Familienvater und seine beiden Söhne aus dem Dachgeschoss.

Drei Führungskräfte der Rheinbacher Feuerwehr fungierten als Übungsbeobachter. Einer von ihnen spielte bei der Brandbekämpfung im Kellergeschoss durch die Hilberather Feuerwehrkameraden noch einen „Unfall“ ein. Ein im Keller eingesetzter Feuerwehrmann erlitt angeblich einen Schwächeanfall und musste schnellstmöglich von einem für solche Fälle bereitstehenden Rettungstrupp aus dem Keller gerettet werden.
Nach dem Herausbringen und Ablöschen der „brennenden“ Waschmaschine endet die Übung nach einer guten halben Stunde.

Alle eingesetzten Feuerwehrkräfte waren begeistert, wie gut sich in diesem Abbruchhaus durch Vernebelung und Hitzeerzeugung mit Gasstrahlern realistische Einsatzbedingungen erzeugen ließen. Verschlossene Türen durften aufgebrochen werden! Auch war es hier möglich, mit prall gefüllten Löschwasserschläuchen ins Gebäude vorzugehen und sogar Löschwasser im Gebäudeinnern „zur Brandbekämpfung“ abzugeben.
„So merkt man mal richtig, wie viel schwerer es ist, mit Wasser im Schlauch in ein Gebäude zu gehen, statt immer nur mit leerem, trockenem Schlauchmaterial zu üben“, meinte ein jüngerer Kamerad.

Bei der anschließenden kurzen Nachbesprechung mit der Wehrleitung wurden neben vielen guten Dingen auch ein paar aufgetretene kleine Probleme besprochen. Aber dafür sind solche Übungen schließlich da, dass man durch Übung ständig seinen Leistungsstand verbessert.

Der Löschzug 2 ist der sogenannte „Höhenlöschzug“, da er sich aus den Löschgruppen der Rheinbacher Höhenorte Hilberath, Neukirchen und Queckenberg zusammensetzt.

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