Eine Fahne mit Geschichte
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Auf den Tag genau vor 68 Jahren wurde die Fahne der Löschgruppe Oberdrees gestiftet. Nun wurde das historische Stück an eine Restauratorin übergeben.
Die Mitglieder der Löschgruppe Oberdrees der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Rheinbach haben sich mit viel Engagement dafür eingesetzt, dass die Fahne ihrer Löscheinheit, welche durch die regelmäßige Nutzung bei Wind und Wetter im Laufe der Zeit sehr gelitten hat, professionell restauriert werden kann.
Da die Fahne für die Löschgruppe eine hohe Wichtigkeit hat und mit ihr viele Erinnerungen der Wehrleute verknüpft werden, hat die Löschgruppe entschieden, dieses Symbol für Tradition und Heimatverbundenheit Instand setzen zu lassen.
Am Dienstag, den 30. Juni 2020 hat sich hierfür eine Abordnung der Löschgruppe auf den Weg nach Ruppichteroth gemacht, um die 68 Jahre alte Fahne an die Diplom-Restauratorin Anja Lienemann zu übergeben.
Frau Lienemann, welche sich mit ihrer Firma TextilRestaurierung auf die Aufarbeitung und Erhaltung historischer und alter Stoffe spezialisiert hat, wird die Fahne im kommenden halben Jahr restaurieren.
Von der Idee zur Durchführung
Ein gutes Jahr hat es gedauert, bis die Oberdreeser Kameradinnen und Kameraden eine geeignete Restaurationswerkstatt ausfindig machen konnten und die Finanzierung der Restaurierung der historischen Fahne gesichert war.
Möglich gemacht wird die Restaurierung nun durch finanzielle Unterstützung mit einem sogenannten Heimat-Scheck aus dem Landesförderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie durch Spenden von Oberdreeser Bürgerinnen und Bürgern – und nicht zuletzt auch aus eigenen Mitteln des Kameradschaftsvereins der Löschgruppe Oberdrees.
Eine Fahne mit interessanter Geschichte
Während des Zweiten Weltkrieges ist die Vereinsfahne der Löschgruppe Oberdrees, welche damals noch als "Freiwillige Feuerwehr Oberdrees" eigenständig war, als Kriegsbeute in die USA verschleppt worden und bis heute nicht auffindbar.
Am 20. Juli 1952 wurde eine neu gestiftete Fahne, welche der Original-Fahne nachempfunden ist, vom "Office of the U.S High Commissioner for Germany" im Namen der amerikanischen Besatzungsmacht feierlich an Herrn Friedrich Esch, seinerzeit Leiter der Oberdreeser Feuerwehr, und seine Kameraden übergeben.
Im Nachgang bekam Friedrich Esch die Fotos der Fahnenübergabe zur Verfügung gestellt, welche auch in der Zeitschrift Information Bulletin erschienen sind.
Über die feierliche Übergabe mit Festumzug berichtete in der August-Ausgabe des Jahres 1952 die Zeitschrift Information Bulletin. Monthly Magazin of the Office of the High Commissioner for Germany.
Der Beitrag kann online abgerufen werden:
http://digicoll.library.wisc.edu/cgi-bin/History/History-idx?type=article&did=History.omg1952Aug.i0002&id=History.omg1952Aug&isize=M
Am 1. August 1969 wurden die Stadt Rheinbach und die bisher selbständigen und zum Amt Rheinbach-Land gehörenden Gemeinden zur neuen Stadt Rheinbach zusammengeschlossen. Mit dieser Gebietsreform ging auch eine Neugliederung der in den ehemaligen Gebieten Rheinbach-Stadt und Rheinbach-Land befindlichen Feuerwehren einher, so dass es nun seither die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Rheinbach mit den Löscheinheiten Rheinbach, Hilberath, Neukirchen, Queckenberg, Oberdrees, Niederdrees, Ramershoven, Flerzheim und Wormersdorf gibt.
Auch unter ihrem „neuen“ Namen haben die Kameradinnen und Kameraden der Löschgruppe Oberdrees das Brauchtum stets bewahrt und ihre Fahne im wahrsten Sinne des Wortes hochgehalten.
Wenn die restaurierte Fahne der Löschgruppe Oberdrees wieder übergeben wird, soll dies in einem entsprechend feierlichen Rahmen geschehen.