Unser Jahresrückblick 2021

Meldung vom

Flutkatastrophe – Corona – und sonst?

Auch in diesem Jahr sorgt die Corona-Pan­demie dafür, dass der traditionelle Kamerad­schafts­abend der Frei­willigen Feuer­wehr der Stadt Rhein­bach im Januar nicht statt­finden kann. Ein Rück­blick auf das ver­gangene, für die ehren­amtlichen Einsatz­kräfte extrem fordernde Jahr, soll des­halb den­noch nicht ver­gessen werden.

Für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Rheinbach wird das Jahr 2021 sicherlich für immer mit dem Unwetter Bernd und der dadurch ausgelösten Flut vom 14. Juli in Erinnerung bleiben. Ein Datum, welches keine Kameradin und kein Kamerad je vergessen wird.

Neben den Herausforderungen der weit über 1200 Einsätze, die in diesen Tagen in kürzester Zeit bewältigt wurden, mussten zwei große Schicksalsschläge verarbeitet werden. Mit Josef Schwark und Thomas Lahnstein hat die Feuerwehr Rheinbach zwei geschätzte Kameraden im Zusammenhang mit der Flut verloren.

Durch den unfass­bar großen Zusammen­halt in der Feuer­wehr Rhein­bach, aber auch durch die groß­artige Unter­stützung zahl­reicher Ein­satz­kräfte von Feuer­wehren aus dem Rhein-Sieg-Kreis und darüber hinaus so­wie vieler weiterer Hilfs­orga­nisa­tionen und mit un­zähligen an­deren Helfenden, wurde die Un­wetter-Lage im Team be­wältigt. Vor allem in den ersten Stun­den der Katas­trophe mussten viele Menschen aus Zwangs­lagen be­freit werden. In den fol­genden Tagen stand dann die tech­nische Hilfe­leistung im Vorder­grund.

Auch wenn die Folgen des Ereignisses die Freiwillige Feuerwehr Rheinbach weiterhin beschäftigen, konnten bereits defekte Fahrzeuge repariert oder durch Nachbeschaffung ausgetauscht werden – unter anderem durch die Spende eines Hilfeleistungslöschfahrzeugs der Stadt Troisdorf. Fehlendes Material und defekte Ausrüstung wurde repariert oder ersetzt. Die durch die Überflutung betroffenen Gerätehäuser in Flerzheim und Oberdrees müssen noch Instand gesetzt werden. Zudem wird die Aufarbeitung der Geschehnisse angegangen, um für die Zukunft zu lernen.

Insgesamt wurden durch die An­gehörigen der Feuer­wehr Rhein­bach im direkten Zusammen­hang mit der Flut­katas­trophe in knapp drei Wochen über 15.000 Dienst­stunden im Ehren­amt ge­leistet. Um hier einen Ver­gleichs­wert zu zeigen: diese Zahl entspricht fast den kom­pletten in einem „normalen“ Jahr ge­leisteten Übungs­stunden der gesamten Frei­willigen Feuer­wehr der Stadt Rheinbach.

Aber das Jahr 2021 nur auf die Flutkatastrophe zu reduzieren, ist allerdings etwas zu kurz gegriffen. So wurden in diesem Jahr neben den Fluteinsätzen 304 weitere Einsätze durch die rein ehrenamtlichen Einsatzkräfte abgearbeitet. Bei Ölspuren, Verkehrsunfällen, Bränden sowie technischer Hilfeleistung und nicht zuletzt beim Großbrand im Munitionsdepot am 25. Mai waren die Kameradinnen und Kameraden im Durchschnitt alle 1,2 Tage gefordert.

Von Beginn des Jahres an mussten bei allen Aktivitäten die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Blick behalten werden. So konnte leider der traditionelle Kameradschaftsabend im Januar nicht wie gewohnt stattfinden. Das Pandemiegeschehen ließ ein Treffen aller Kameradinnen und Kameraden mit Partner:innen nicht zu. Auch ein Ausweichtermin des Kameradschaftsabends in der Jahresmitte musste im Sommer abgesagt werden. Dieses Mal kam die Flut dazwischen.

Ende September/Anfang Oktober konnte dann doch noch ein würdiger Rahmen für die Ehrungen und Beförderungen der Feuerwehrangehörigen gefunden werden: Nicht mit der großen Rheinbacher Feuerwehrfamilie, aber doch wenigstens Löschzugweise und unter Einhaltung eines speziellen Hygienekonzeptes, wurden an vier Terminen die folgenden Ehrungen vorgenommen:

Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Feuerwehrdienst

  • Jens Breuer
  • Johannes Knott

Ehrenzeichen in Gold für 35 Jahre Feuerwehrdienst

  • Rainer Girkens
  • Jörg Kirchhartz
  • Ferdinand Kolvenbach
  • Guido Kolvenbach
  • Ralf Krahforst
  • Herbert Lehnen
  • Jörg Orth
  • Guido Schäfer

Ehrenzeichen für 50 Jahre Feuerwehrdienst

  • Herbert Schreiner

Ehrenzeichen für 60 Jahre Feuerwehrdienst

  • Heinz Raaf
  • Heinz Josef Heuser

Zudem wurden noch 49 weitere Kameradinnen und Kameraden befördert und die Wehrleitung konnte mit Peter Klein einen neuen Löschgruppenführer für die Löschgruppe Oberdrees ernennen sowie mit Christian Schäfer den Posten des Löschgruppenführers in Flerzheim neu besetzen.

Die Corona-Pandemie hat auch die Feuerwehr Rheinbach das ganze Jahr 2021 begleitet. Aber im Frühjahr konnte glücklicherweise im Rahmen von Impfkontingenten des Rhein-Sieg-Kreises bereits frühzeitig die Sicherheit und der Schutz der Kameradinnen und Kameraden vor einer Covid-19-Infektion verbessert werden. Bis zum Sommer waren über 95% der Einsatzkräfte vollständig geimpft. Dieser Schutz konnte jetzt zum Ende des vergangenen Jahres durch koordinierte Booster-Impfungen weiter erhöht werden.

Durch diese Maßnahmen konnte ab dem frühen Sommer sowohl der Übungsdienst der Löscheinheiten in Präsenz vor Ort, als auch die lehrgangsgebundene Ausbildung wieder stattfinden. Trotz aller Widrigkeiten haben elf Kamerad:innen die Module 3 und 4 und damit ihre Grundausbildung, im Jahr 2021 abschließen können.
Daneben konnte die Freiwillige Feuerwehr Rheinbach zehn neue Atemschutzgeräteträger:innen ausbilden. Zudem sind 15 Feuerwehrmannanwärter und sieben Feuerwehrfrauanwärterinnen mit dem Modul 1 der Grundausbildung in ihre Feuerwehrkarriere gestartet.

Doch nicht nur bei der Einsatzabteilung der Feuerwehr Rheinbach ging es ab Sommer wieder los. Auch die Übungsdienste der Jugendfeuerwehren und die Gruppenstunden der Kinderfeuerwehr konnte wieder starten. Hatte man sich schon lange nicht mehr persönlich getroffen, wurde im weiteren Jahresverlauf versucht, so viele Veranstaltungen wie möglich zu realisieren. Wehrleiter Laurenz Kreuser zeigt sich stolz auf den Nachwuchs, der trotz der schwierigen Umstände weiter zur Feuerwehr steht. Ein besonderer Dank geht hier auch an die Jugendbetreuer:innen, die über das ganze Jahr hinweg den Kontakt zu „ihren“ Jugendlichen aufrecht erhalten, und so ganz wesentlich zum Zusammenhalt beitragen haben.

Große Freude kam auf, als klar war, dass in diesem Jahr der große Martinszug in der Rheinbacher Kernstadt aber auch viele weitere Martins­züge auf den Ort­schaften unter der Organisation oder mit Be­gleitung der Lösch­ein­heiten statt­finden konnten. In der Kern­stadt gab es ein an­gepasstes Hygiene­kon­zept: die Musik­kapellen waren am Straßen­rand ver­teilt und gingen nicht im Martins­zug mit. Aber Jürgen Esser konnte als Sankt Martin wieder durch die Straßen der Glas­stadt reiten und die Kinder mit Martins­wecken am Feuer er­freuen.

Zum Ende des Jahres gab es dann nochmal zwei Highlights den Fuhrpark der Feuerwehr Rheinbach betreffend. Der Kommandowagen der Wehrleitung wurde turnusmäßig ersetzt. Der sogenannte A-Dienst ist jetzt mit einem Toyota Land Cruiser geländegängiger unterwegs. Und nur wenig später wurde der Fahrzeugpark der Feuerwehr Rheinbach noch einmal erweitert. Eine kurzfristige Zuteilung des Landes NRW, ein Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz (LF KatS), erreichte die Feuerwehr Rheinbach. Nach Einweisung und Schulung auf das neue Fahrzeug ist dieses jetzt bei der Löschgruppe Niederdrees stationiert und ersetzt dort das über 20 Jahre alte Tanklöschfahrzeug 16/25.

Wer jetzt Lust bekommen hat, sich den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rheinbach anzuschließen findet weitere Informationen unter Mitglied werden oder bei den Social-Media-Auftritten auf Facebook, Instagram, Youtube und Twitter.

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