Löschzug Rheinbach übte nicht alltägliche Einsatzlagen

Meldung vom

Am letzten Übungsabend vor den Sommerferien übte der Löschzug Rheinbach der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Rheinbach gemeinsam mit den Rheinbacher Maltesern als Abschluss des Ausbildungsblocks „Technische Hilfeleistung“ zwei für die Feuerwehr nicht alltägliche Einsatzsituationen.

Die Kameradinnen und Kameraden des Löschzug Rheinbach wurden gegen 19:30 Uhr per Meldeempfänger zu einem fingierten Waldarbeiterunfall zum Rettungspunkt 07-303 alarmiert. Zusätzlich zu den Einsatzkräften der Feuerwehr wurde auch ein RTW und ein NEF der Rettungswache Rheinbach zu diesem Übungseinsatz entsandt.

Am Rettungspunkt angekommen, wurden die Kräfte von Oberbrandmeister Ralf Müller und Brandoberinspektor und Mitarbeiter des Landesbetriebs Wald und Holz Nordrhein-Westfalen - Forstbetriebsbezirk Rheinbacher Höhen Edgar Kroymann bereits erwartet. Die beiden hatten diese Übung ausgearbeitet.

Der Einsatzleiter der Feuerwehr sowie der Rettungsdienst bekamen nun ihre Übungslage mitgeteilt: „Eine Person, die für private Zwecke Brennholz schneiden wollte, ist bei Baumfällarbeiten unter einen Baum geraten. Der Unfall ereignete sich ca. 500 Meter südlich vom Rettungspunkt 07-303 entfernt.“

Der Einsatzleiter gab sofort an alle den Einsatzbefehl weiter, und es wurde eine Personensuche eingeleitet. In Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst wurden sog. „First-Responder-Teams“ gebildet, um zeitnah den Waldarbeiter medizinisch zu versorgen. Nach ca. acht Minuten wurde der Verunfallte aufgefunden und eine medizinische Erstversorgung eingeleitet. Nun galt es, das Rettungsdienstpersonal mit dem Notarzt sowie das technische Gerät zur Befreiung des Verunfallten so schnell wie möglich an die Einsatzstelle zu ordern. Hierzu mussten ca. 600 Meter Fußmarsch in teilweise unwegsamem Gelände erfolgen.

Die technische Rettung wurde vom Einsatzleiter vorgegeben und das erforderliche Fahrzeug so nah wie möglich an die Einsatzstelle befohlen, was in Waldgebieten teilweise sehr schwierig ist. Nachdem der Rettungsdienst den Verunfallten medizinisch versorgt hatte, begann die Feuerwehr mit der patientenschonenden Rettung. Hebekissen und Unterbaumaterial wurden umgehend zum Einsatz gebracht und nach ca. 15 Minuten war der Verunfallte befreit und konnte dem Rettungsdienst übergeben werden.

Um den Übungsabend effektiv zu nutzen, hatten Ralf Müller und Edgar Kroymann noch eine weitere Übungslage vorbereitet.
Dazu wurde das Waldstück gewechselt und dem Einsatzleiter eine erste Lagemeldung übergeben: „Eine Person soll unter einem Wurzelteller eingeklemmt worden sein!“

Bereits auf der Anfahrt in das Waldstück wurde vom Einsatzleiter die Reihenfolge der Fahrzeuge festgelegt, damit im Wald die richtigen Fahrzeuge vor Ort sind, und die medizinische Versorgung ohne Probleme ablaufen kann.

Im Wald angekommen, wurden die Einsatzkräfte von einem hektisch herumlaufenden und winkenden Waldarbeiter erwartet. Nachdem dieser dem Einsatzleiter den Einsatzort gezeigt hatte, wurde er in die Obhut einiger Feuerwehrleute gegeben.

Dem Einsatzleiter stellte sich nun folgende Lage: „Waldarbeiter waren damit beschäftigt, Windbruch zu beseitigen. Ein Waldarbeiter trennte einen Baum vom Wurzelteller ab und übersah dabei den hinter dem Wurzelteller stehenden Kollegen, der nun bis zum Oberkörper unter dem Wurzelteller eingeklemmt ist.“

Nachdem der Rettungsdienst die medizinische Versorgung übernommen, konnte die Feuerwehr in Rücksprache mit diesem die Rettung beginnen. Hierzu wurde versucht, den Wurzelteller anzuheben. Dies gestaltete sich aufgrund der sehr weichen Bodenverhältnisse und der Lage des Verunfallten als sehr schwierig. Nachdem der Mehrzweckzug in Stellung gebracht war, wurde der sehr kurz abgetrennte Wurzelteller soweit angehoben, damit der Verunfallte befreit werden konnte.

Direkt im Anschluss an die jeweilige Einsatzübung wurde mit allen Beteiligten eine Nachbesprechung durchgeführt, um „Gutes und Schlechtes“ miteinander zu besprechen. Hierbei wurde festgestellt, dass eine gute Ortskenntnis sehr schnell ans Ziel führt. Auch wurden durch die Übungen die Grenzen deutlich, die das technische Gerät hat.

Ein besonderer Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungswache der Malteser in Rheinbach, die mit Personal und Fahrzeugen an diesen realistischen Übung teilgenommen haben!

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